von Claudia Schaumburg
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2. Februar 2021
Typische Fehler bei der Ansprache: "Ich versteh das gar nicht, ich rufe die Kunden doch an, aber die wollen einfach nicht." der Frust von Vertriebler in der Telefonie kann sehr hoch sein. Umso wichtiger sich die Sache genau anzusehen. Stellt man erfolgreiche Vertriebler neben weniger erfolgreiche Vertriebler, fällt vor allem eins auf: die Kommunikation unterscheidet sich. Erfolgreiche Vertriebler: verzichten auf Weichmacher nutzen kurze Sätze nutzen den Small-Talk um auf den Bedarf des Kunden zu kommen strahlen Zuversicht aus haben ein echtes Interesse am Kunden und dessen Situation Hier ein paar Beispiele, von typischen Fehlern und wie sie umgangen werden können: Ich wollte mal nachfragen, ob Sie unser Angebot erhalten haben. Besser: Welche Fragen haben Sie noch? Fangen Sie nicht mit sich selbst an. Stellen Sie den Kunden in den Mittelpunkt. Kunde: „Ich melde mich:“ Verkäufer: „Ja, prima. Und wenn Sie zwischendurch noch Fragen haben, melden Sie sich bitte gerne.“ Besser: Kunde: „Ich melde mich:“ Verkäufer: „Das ist prima. Bis wann werden Sie sich melden?“ Kunde: „In 2 Wochen.“ Verkäufer: „Gut, sollten Sie mich nicht erreichen können, da ich viel in Terminen bin, versuche ich es dann am Ende der 2 Wochen auch nochmal.“ Behalten Sie die Aktivität auf Ihrer Seite. Die Chance, dass Kunden die Aktivität ergreifen ist gering. Selbst wenn in Ihrem Kalender gähnende Leere herrscht, hilft die kleine Schummelei „da ich viel in Terminen bin“ um die Wirkung der eigenen Kompetenz zu steigern. Glauben Sie nicht? Hier ein kleines Beispiel: Sie ziehen in eine neue Stadt. Abends wollen Sie mit Ihrem Partner zum erfolgreichen Einzug essen gehen. Auf der anderen Straßenseite sehen Sie zwei Restaurants. Das eine ist voll. Das andere ist bis auf einen gelangweilten Kellner leer. Wo gehen Sie eher hin? Wenn es Ihnen wie den meisten Menschen geht, wenden Sie sich wahrscheinlich dem vollen Restaurant zu. Warum machen wir das? Weil der Herde zu folgen früher ein lebenswichtiger Impuls war. Wenn einem die anderen schreiend entgegen rannten war es nicht sehr clever einfach stehen zu bleiben, um zu schauen, was die anderen so in Angst und Schrecken versetzt hat. Heute ist dieser Impuls nicht mehr so wichtig, dennoch besteht e r. Dann würde ich sagen, wir melden uns, sobald der Lieferant den Termin bestätigt hat. Besser: Dann schlage ich vor, ich melde mich, sobald der Lieferant den Termin bestätigt hat. Kunde: "Das ist zu teuer." Verkäufer: "Ja, aber sehen Sie mal, Sie haben damit auch........." Besser: "Kann ich verstehen, dass es auf den ersten Blick sehr teuer erscheint. Was genau ist Ihnen zu teuer?" "Danke für Ihre offene Einschätzung. Welches Budget hatten Sie im Kopf?" Verkäufer: „Hat Ihnen unser Angebot gefallen?“ Verkäufer: „Was war Ihnen besonders wichtig?“ Geschlossenen Fragen, auf die der Kunde mit ja oder nein antworten kann, sind in dieser Gesprächsphase nicht empfehlenswert. Mit einem einfachen Nein kickt der Kunde Sie aus dem Gespräch. Daher achten Sie darauf, dass Ihre Fragen offen sind. Geschlossenen Fragen können Sie am Ende nutzen, wenn Sie vom Kunden eine Entscheidung haben wollen. Verkäufer: „Liegt es am Preis?“ Verkäufer: „Woran liegt es? Raten Sie nicht die einzelnen Möglichkeiten, an denen es liegen könnte durch. Fragen Sie offen danach. Verkäufer: „Wir haben Ihnen ein Angebot geschickt. Haben Sie es erhalten ? Verkäufer: „Welche Fragen zum Angebot haben Sie?“ Hier geht es auch wieder um die Zuversichts-Wirkung. Haben Sie es erhalten klingt, als wären wir unsicher, ob es angekommen wäre. Wenn wir was zustellen, dann kommt es an. Und wenn nicht, sagt uns der Kunde das schon. Wenn Gespräche nicht so laufen wie geplant, kann man die Schuld beim Kunden suchen: "Der wollte einfach nicht." oder man hinterfragt seine Vorgehensweise und spielt mit variierenden Ansprachen. Fragen Sie Kollegen, ob Sie die Fragen, die Sie dem Kunden stellen mitschreiben können, oder schreiben Sie selber mit. Dann haben Sie eine konkrete Grundlage die Ansprachen zu bearbeiten. "Das bin dann aber nicht ich!" den Satz hört man von verschiedenen Verkäufern. Dazu sagte ein Kollege: "Besser genial kopiert, als beschissen kreiert." Aber mal ganz ehrlich. Sprechen Sie mit allen Menschen gleich. Mit einem Kleinkind genauso, wie mit Ihrem Partner, oder mit Ihrem Geschäftspartner genauso wie mit Ihrem besten Freund, oder der besten Freundin? Nein? Sie sehen, Sie variieren Ihre Ansprachen und stellen sich auf Ihr Gegenüber ein. Genau das gilt es bewusst auch hier zu machen. 2. Beispiel: Stellen Sie sich vor Sie wollen Klavier spielen lernen. Womit würden Sie anfangen? Mit dem Abspielen der Noten vom Blatt, oder mit einer freien Interpretation? Die wenigsten werden wahrscheinlich mit der freien Interpretation anfangen, sondern erstmal die Noten vom Blatt abspielen. Warum sollten wir es im Vertrieb anders machen? Warum nicht erstmal die Ansprachen aufschreiben und "vom Blatt spielen", als gleich im Telefonat die freie Interpretation auszuprobieren. Das geht in den meisten Fällen in die Hose. Daher: bereiten Sie Ihre Ansprachen vor (siehe Teil 9 Weichmacher und Gesprächsvorbereitung). Wenn Sie dann zu den Besten gehören, können Sie immer noch die freie Interpretation wählen. "Vom Blatt klingt aber abgelesen." Ja, man kann es so klingen lassen, muss es aber nicht. Entscheiden Sie, was Ihnen einfacher fällt, ob Sie den Text komplett schriftlich ausformulieren und dann üben, oder ob Sie den Text mit Stichworten vorbereiten und dann üben. Das liegt völlig bei Ihnen. Wichtig ist das üben. Genauso, wie in unserem Klavierbeispiel niemand ungeübt ein Konzert geben würde, sollten auch wir unsere "Konzerte", sprich Kundengespräche üben. Mit dem Partner, mit Kollegen, vor dem Spiegel, wo und wie auch immer. Ich selber übe auch mit 25 Jahren Vertriebserfahrung wichtige Gespräche vorher ein. Je wichtiger das Gespräch, desto wichtiger die Vorbereitung. Denn gemäß dem Teil Wirkung ist Trumpf, es ist die Zuversicht und Souveränität die wir ausstrahlen sollten, um den Unterschied zu machen. Viel Spaß beim Üben. :-)