Viele Wege führen nach Rom, und ebenso viele zum Kunden. Telefon, E-Mail, Fax, Vis-á-vis, Brief, WhatsApp und vieles mehr. Doch welcher davon ist für die Angebotsnachverfolgung geeignet? Liegt das nicht auf der Hand? Und warum schreibe ich darüber überhaupt ein Kapitel? Ganz einfach. In über 10 Jahren der Angebotsnachverfolgungstrainings kommt es immer wieder zu der Aussage: „Ich schreibe den Kunden per Mail an. Das geht am schnellsten und ist am effektivsten.“
Punkt 1: Schnelligkeit: ja. Punkt 2: Effektivität: nein.
Der Kunde erhält jeden Tag viele Mails. Viele davon sind bei Privatkunden Spam-Mails, und bei Businesskunden Mails, bei denen irgendjemand von ihnen etwas will. Das Ergebnis: die Mails werden ungelesen gelöscht, oder einfach ohne Reaktion im Posteingang stehen gelassen. Einige Kunden gaben auch an, dass sie die Mail nicht wahrgenommen, oder versehentlich gelöscht haben.
Warum schreiben dann so viele Vertriebler Mails?
Weil es das Gefühl vermittelt etwas getan zu haben, ohne sich mit dem Kunden auseinander gesetzt haben zu müssen. Der Vertriebler läuft bei der Mail Variante nicht in die Gefahr auf schlechtgelaunte Kunden zu stoßen, oder das Gefühl zu haben, zu stören. Schnell eine Mail raus, am besten noch mit Standart-Text, und schon ist die Angebotsnachverfolgung erledigt. Sollte der Kunde sich nicht melden – ist ja dann seine Entscheidung. Der Ball wird also auf die Seite des Kunden gelegt, und man kann sich selbst geruhsam schlafen legen.
Nur spielen die Kunden die Bälle nicht. Dem Kunden die Aktion zu überlassen ist meist eine fatale Entscheidung. Die Kunden reagieren aus unterschiedlichsten Gründen nicht. Hier ein paar Aussagen aus der Praxis:
• Ich habe die Mail wohl überlesen.
• Oh, ist wohl im Spam-Ordner gelandet.
• Ja, hatte ich auf dem Schirm, bin ich aber noch nicht zu gekommen.
• Hatte viel zu viel zu tun in der letzten Zeit, da ist mir das völlig durchgegangen.
Ein Traum. Also: Finger weg von Emails, wenn Sie Angebote nachfassen möchten. Es sei denn Sie möchten statt Erfolg nur ihr Gewissen beruhigen, was getan zu haben. Dann schreiben Sie los.
Aber was ist nun der richtige Weg? Teilen wir die Kommunikationsmöglichkeiten einmal nach Effektivität auf:
Top1) Vis -á-vis
Den Kunden zu treffen, mit ihm zu reden, seine Reaktionen zu sehen gehört zu den effektivsten Wegen in der Angebotsnachverfolgung. NUR! Effektiv ist nicht immer effizient. Nicht immer lohnt es sich zum Kunden rauszufahren. Vor allem nicht, wenn man viele Angebote mit kleineren Beträgen rausgeschickt hat.
Top 2) Telefon
Das Telefon stellt eine Möglichkeit dar direkt mit dem Kunden auf kurzem Wege in Kontakt zu gehen. Darunter fällt das klassische Telefonieren, wie auch das Nutzen von digitalem Weg mit Videounterstützung, um den Kunden zu kontaktieren. Skype, Zoom, Gotomeeting…sind hier nur ein paar Möglichkeiten in der heutigen Zeit.
Top 3)
Brief/Mail /Fax all diese Wege sind Teile einer einseitigen Kommunikation. Sie haben keine Möglichkeit die Reaktion darauf beim Kunden zu sehen, oder hören. Die Kosten sind gering, jedoch die Effektivität, wie oben schon genannt, auch.
Lassen Sie uns also das Telefon als Beispiel für das weitere Vorgehen in den nächsten Teilen nehmen.