Das kommt auf ihr Produkt an. Sie verkaufen einzelne Stifte für 1,50 EUR an täglich hunderte von Kunden. Dann ist der Aufwand jeden anzurufen mit Sicherheit nicht gerechtfertigt. Sie verkaufen 1.000 Stifte an täglich 3 Kunden, dann lohnt sich der Aufwand schon. Der Einfluss des Ausfalls eines Kunden ist hier deutlich höher. Verkaufen Sie die Bohrmaschinen, die die Tunnel bohren, dann brauchen wir nicht darüber zu sprechen, dass so ein Millionenauftrag nachgefasst werden sollte. Hier kommen Sie auch mit einem Standartsatz: „Wir rufen Sie in 2 Wochen an.“ nicht weiter. Solche Verkäufe können sich aufgrund Budgetbesprechungen, Einkaufsgremien etc. über Jahre hinziehen.
Um Klarheit darüber zu bekommen, bei welchen Kunden Sie einen Anruf getätigt wissen wollen, greifen viele Unternehmen auf die Kundenkategorisierung A, B, C Kunden zurück.
A-Kunden sind gute Kunden, oder Neukunden mit geschätztem hohem Potential, und hohem Deckungsbeitrag. Hier empfehle ich auch das Bezahlverhalten der Kunden mit zu berücksichtigen. Es nützt Ihnen gar nichts, wenn Sie einen guten Verkauf getätigt haben, der Gegenüber aber nicht zahlt.
B-Kunden sind Kunden mit geringeren, aber treuen Kaufverhalten, Neukunden, bei denen Sie ein mittleres Potential sehen, durchschnittlicher Deckungsbeitrag, und durchschnittlichen Zahlungsverhalten.
C Kunden sind Kunden, die einen geringen Deckungsbeitrag bringen, schlechtes Zahlungsverhalten an den Tag legen, oder nur Kleinstmengen abnehmen.
Überlegen Sie in Ihrem Unternehmen, nach welchen Kriterien Sie nach A, B oder C-Kunden unterscheiden wollen. Dies hilft Ihnen den Angebotsnachverfolgungsprozess zu definieren. Darunter auch die Frage, wer ruft die Kunden wann an.
Ein Beispiel aus einem Unternehmen:
A-Kunden werden dort vom Vertriebler selbst angerufen. Er führt mit den Kunden ein Vorangebotsgespräch und legt den Angebotsnachverfolgungstermin fest.
B-Kunden werden bei ihm von den Assistenten bzw. von dem Innendienst angerufen, um die wichtigsten Fragen zu klären. Sie legen den Angebotsnachverfolgungstermin fest, und rufen den Kunden wieder an.
C-Kunden erhalten nur ein Angebot, wenn es als Standartangebot ohne Aufwand rausgehen kann. Hier gibt es keine Angebotsnachverfolgung
Im Vergleich dazu ein anderes Unternehmen:
A-Kunden werden auch hier direkt vom Vertriebler angerufen, und ein Termin zum Nachfassen geklärt.
B-Kunde erhalten ein Angebot mit dem Standart-Satz: „Wir rufen Sie in …. Wochen an.“
C-Kunden erhalten eine sofortige Absage, wenn ihr bisheriges Zahlungsverhalten nicht stimmt. Alle anderen erhalten nur ein Angebot, wenn es im Standartverfahren möglich ist.
Überlegen Sie, was bei Ihnen am besten passt, und testen Sie es aus. Stellen Sie fest, wie Ihre Hitrate (Anzahl der abgegebenen Angebote/ abgeschlossene Aufträge) heute aussieht.
Unsere Hitrate heute: ______________________________________
Sie möchten Ihre Angebotsnachverfolgung verändern? Dann halten Sie fest was Sie konkret verändert haben, und stellen Sie sicher, dass die Veränderung konsequent durchgeführt wurde. Ein „Ja, Chef, normalerweise machen wir das so, aber…“ genügt an der Stelle nicht. Sie brauchen eine 100prozentige Durchführung, um die Wirksamkeit Ihrer Maßnahme bewerten zu können. Bewegt sich die Hitrate nach oben, haben Sie die richtigen Veränderungen herbeigeführt. Bewegt sie sich nach unten oder stagniert, muss noch was verändert werden.
Die Hitrate:
Eine Hitrate von 10-25% ist branchenübergreifend unterirdisch. Ich glaube, da sind wir uns einig. Wenn Sie 10 Angebote schreiben, und nur einer schließt ab, dann haben Sie ein Problem. In der Literatur und im Netz befinden sich viele, die der Meinung sind, dass eine Hitrate von 80 Prozent und mehr ohne weiteres möglich ist. Achtung, bauen Sie sich keinen Stress auf. Diese Höhe ist abhängig von mehreren Faktoren:
• Welche Branche?
• Monopol-Stellung oder Verdrängungsmarkt?
• Wirtschaftliche Rahmenbedingungen?
• ….
Beispiel: verkaufen Sie die eben genannten Stifte und sind damit einer von vielen, dann ist eine Hitrate von 80 schon eine echte Hausnummer. Verkaufen Sie die Tunnelbohrer, und sind damit fast allein am Markt, dann wäre eine Hitrate von 80 schon eher schlecht.